Corona in Mexiko

Familie und Freunde in der Schweiz zu haben bedeutete, viele Fragen zur gesamten Corona-Krise hier in Mexiko zu beantworten. Mit diesem Beitrag versuchen wir, ein Bild der Situation zu zeichnen, wie wir sie wahrgenommen haben.

Calvary Chapel Rosarito

Zu Beginn hielt Mike Vincent, Senior Pastor der Calvary Chapel Rosarito (CCR), eine Predigtserie über das Corona-Virus. Damit versuchte er, der Gemeinde biblische Richtlinien zu geben, wie wir, als Christen, mit der Krise umgehen und damit anderen ein Licht sein können. Als sich die Situation verschlechterte, musste CCR seine Türen schliessen, setzte aber seine Gottesdienste online fort und bot auch Bibelstudien und tägliche Andachten auf Facebook und Youtube an.

Da viele Menschen ihren Job verloren hatten oder sich die Nachfrage nach ihren Dienstleistungen verringert hatten, gerieten viele Familien in Not. CCR wandte sich an seine Mitglieder und bat um Spenden in Form von nichtverderblichen Lebensmitteln und anderen Haushalts-Notwendigkeiten. Als Anja mit unserem zweiten Einkaufswagen voller Spenden an der Kasse stand, wollte der Mann hinter ihr in der Schlange wissen, warum wir so viel Speiseöl benötigen. Nachdem sie ihm alles erklärt hatte, sagte er einfach: «Ich möchte für diesen Einkauf bezahlen» und gab dem Kassierer seine Kreditkarte. Das war unglaublich!

Car Church Calvary Chapel

Nach einiger Zeit kündigte CCR an, dass sie einen «Auto-Gottesdiest» abhalten wollten, quasi ein Autokino mit einer Bühne anstelle einer Leinwand. Die Aktion war ein grosser Erfolg! Einige der Nachbarn waren nicht glücklich, aber CCR erhielt die Erlaubnis fortzufahren, da sie sicherstellte, dass alle Sicherheitsstandards eingehalten wurden.

Der nächste Schritt bestand darin, die Kirche für einige Testgottesdienste zu öffnen, bevor die offizielle Erlaubnis erteilt würde. Das bedeutete, die Temperatur der Kirchgänger zu messen, Desinfektionsmittel für die vielen Hände bereitzustellen, den Abstand zwischen den Sitzplätzen zu gewährleisten, den Zugang zur Toilette auf

jeweils drei Personen zu beschränken und ein System zu entwickeln, mit dem die Kirchgänger nach dem Gottesdienst einzeln entlassen und ihnen dabei eine sichere Gelegenheit zu geben, ihre Gebetsanliegen zu teilen, die die Kirchgänger daran zu erinnern, nach dem Gottesdiesnt direkt zum Auto zu gehen statt Kontakte zu pflegen, sich nicht zu umarmen, zu berühren, usw.

Erst diese Woche durfte CCR offiziell seine Türen wieder öffnen, unter der Bedigung dass sie sich weiterhin an soziale Distanzierungs- und Desinfektionsstandards zu halten. Sie bietet jedoch weiterhin Online-Gottesdienste und tägliche Andachten an um sicherzustellen, dass die Menschen, die (noch) nicht in die Kirche kommen möchten oder die CCR-Accounts nur zufälligerweise finden, eine gute geistliche Mahlzeit erhalten.


Chiropraktiker

Anja hat seit August 2019 Probleme mit ihrem Rücken, seit sie Ziva seitlich in ihren Autositz hineinsetzte oder daraus herausholte. Da Ziva schwerer wurde, nahmen auch die Schmerzen immer mehr zu, weshalb wir zu einem Chiropraktiker gehen wollten. Wir hatten bereits eine Empfehlung von einer Freundin, die uns diesen «tollen» Chiropraktiker empfahl. Als wir ihn jedoch kontaktierten, konnten wir aufgrund der Corona-Krise keinen Termin vereinbaren.

Nach zwei Wochen öffnete der Chiropraktor wieder für ein paar Kunden am Tag seine Türen und wir konnten jede zweite Woche vorbeigehen. Heute bietet er an sechs Tagen die Woche morgens und nachmittags Termine an. Kinden müssen eine Maske tragen und ihre Schuhe und Hände beim Eingang desinfizieren. Der Chiropraktier selbst desinfiziert den Behandlungraum nach jedem Kunden. Er sagte uns zudem, dass er ein Filtersystem installieren müsse, ähnlich dem eines Restaurants.


Einkaufen

In grossen Geschäften wie Walmart oder Soriana ist das Tragen einer Maske obligatorisch und es darf immer nur ein Familienmitglied einkaufen gehen. Bei Eingang wird die Temperatur der Kunden gemessen und sie erhalten einen Spritzer Desinfektionsmittel für ihre Hände. Bestimmte Gegenstände wie Toilettenpapier, Reis und Eier waren rationiert und nicht notwendige Gegenstände wie Kleidung und Spielzeug waren für eine bestimmte Zeit nicht verfügbar. Komischerweise war Babykleidung von dieser Regel ausgeschlossen. Es ist jedoch alles wieder verfügbar.

In kleineren Geschäften wie DSL oder Bio-Geschäften dürfen sich jeweils nur zwei Kunden zur selben Zeit aufhalten. Masken sind auch hier obligatorisch.


Grenze

Die Grenze zu den USA ist für uns Touristen seit einiger Zeit geschlossen. Für uns hat sich das als Segen erwiesen, da wir Benzin und somit Geld sparen konnten. Es ist uns gezwungenermassen auch klar geworden, dass wir in Mexiko so ziemlich alles finden, was wir brauchen. Was wir hier bekommen können, sind Swiffer Pads und Swiffer-Reinigungsmittel. Wir konnten leider auch nicht unsere üblichen Windeln kaufen, die viel billiger sind als diejenigen, die wir hier bekommen. Andererseits empfahl eine mexikanische Freundin Anja einen Friseurin, die ihr die Haar für CHF 10 schnitt. Das sind CHF 40 weniger als unsere Freundin, eine Friseurin, in den USA für einen Haarschnitt verlangt!


Restaurants

Viele Restaurants waren geschlossen, boten aber Essen zum Mitnehmen an. Einige Restaurants sind jetzt wieder geöffnet – gesunder Abstand und alles inklusive.


Strand

Der Strand war für ein paar Monate komplett geschlossen. Natürlich gingen die Leute immer noch hin, aber die Regierung hatte es offiziell verboten. Vor ungefähr einem Monat wurde der Strand während der Woche von 6 bis 10 Uhr geöffnet. Aktuell ist er während der Woche morgens und nachmittags geöffnet, aber immer noch nicht an den Wochenenden. Wir gehen nicht so oft an den Strand, also leiden wir auch nicht besonders unter dieser Einschränkung 😉

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